Leipzig in 2 Tagen erleben: Stadt mit Geschichte und Charme
„Hier hat Luther disputiert, Bach komponiert, Goethe studiert und Napoleon kapituliert.“
Leipzig ist jung. Leipzig ist kreativ.
Was heutzutage in anderen Städten Deutschlands aufgrund stetig steigender Mieten nicht mehr möglich ist, kann Leipzig verwirklichen, ein bisschen so wie Berlin vor 10-15 Jahren. Die Kreativszene boomt, Startups sprießen wie Pilze aus dem Boden, die Stadt ist trendy und das belegen nicht nur die Zuwanderungszahlen der letzten Jahre. Leipzig ist eine quirlige Stadt und hungrig auf Neues. Nicht zuletzt die erstklassige Universität und Hochschulen locken viele junge Menschen in die Stadt. Die alternative Szene ist eine der Größten in Deutschland. Leipzig ist nicht ohne Grund als Stadt des Buches, Stadt der Kunst und Stadt der Helden bekannt. Sie bietet Freiraum sich zu entfalten, kreativ zu sein, sich auszuprobieren und zu experimentieren.
Freiheit und Atmosphäre gehen hier über kommerziellen Erfolg.
Leipzig ist irgendwie unfertig, rauer als andere Städte. Es gibt so viel Platz für jedermann sich selbst zu entfalten und mitzuwirken. Die Stadt ist viel persönlicher als andere deutsche Großstädte. Clubs, Bars und Kneipen gibt es hier zu Genüge. Das Nachtleben genießt einen guten Ruf, was für viele ein Grund ist in die Stadt zu kommen.
Doch Leipzig ist auch außerordentlich familienfreundlich. Es gibt ein breites Angebot an Mutter-Kind Aktivitäten, viele Unterhaltungsprogramme für Kinder und Familien. Auch wenn die Reichsmessestadt (offizieller Titel seit 1937) flächenmäßig mit < 300 km² eher wenig zu bieten hat, wimmelt es in der ostdeutschen Metropole nur so vor Sehenswertem. Für alldiejenigen, die keine ganze Woche in der Stadt haben, kommt hier das Wichtigste in 48h.
Tag1 – 10.00 Uhr
Beginnen wir in der Altstadt, dem Kern und Zentrum des Geschehens.
Wer am Hauptbahnhof ankommt, dem wird sofort die pompöse Bauweise des Gebäudes ins Auge fallen. Ein historischer Blickfang für sich, der nicht nur wegen der prächtigen Fassade und eindrucksvollen Decken begeistert, sondern auch mehr als 140 Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleister auf 3 Etagen beheimatet. Im Jahr 2015 hat er seinen 100. Geburtstag gefeiert und ist mit seinen 80.000qm der größte Kopfbahnhof Europas. Neben Miniaturnachbauten kann man auf Gleis 24 auch eine historische Lokomotive besichtigen. Es finden auch immer wieder Führungen statt bei denen Wissenswertes zur Geschichte des Leipziger Hauptbahnhofes erläutert wird.
Folgt man der Goethestraße, erreicht man schon nach wenigen Minuten den Augustusplatz, Standort des Gewandhauses, der Leipziger Oper, Gebäude der Universität und des City-Hochhauses.
Auf fast 320 Jahre Musiktheatertradition kann die Stadt zurückblicken. Die Oper am Augustusplatz gibt es seit 1960. Das Gebäude ist von außen und innen ein wahrer Blickfang und besticht durch seine unverkennbare Akustik und guten Sichtmöglichkeiten von jedem der 1273 Sitzplätze aus. Von außen erstrahlt das Sandsteingebäude erst bei Nacht in seiner ganzen Pracht und wirkt bei Tageslicht eher bescheiden. Das Gewandhaus, früher Messehaus der Tuchwarenhändler, beheimatet heute das Gewandhausorchester, das als das größte Berufsmusikerorchester der Welt gilt. Direkt davor befindet sich der Mendebrunnen, der größte, prachtvollste und zugleich älteste erhaltene Brunnen der Stadt. Steht man vor dem Gewandhaus und lässt seinen Blick nach rechts schweifen, fällt einem sofort eine schimmernd blaue Fassade ins Auge. Es handelt sich um das Paulinum –Aula und Universitätskirche St. Pauli und Augusteum der Uni Leipzig. Das Paulinum befindet sich genau an der Stelle wo im Jahre 1968 die Paulinerkirche zerstört wurde.
Tag 1 – 13.00 Uhr
Wenn man schon mal in der Kulturmetropole Leipzig ist, dann sollte man sich auch ein bisschen Kultur gönnen. Wie ginge das genüsslicher als bei einem leichten Mittagessen und einem Glas Prosecco über den Dächern der Stadt?
Das City-Hochhaus wurde 1972 fertiggestellt und war zu jenem Zeitpunkt das höchste Hochhaus Deutschlands. Darin befindet sich neben dem MDR, u.a. das Restaurant „Panorama Tower – Plate of Art“. Auf etwa 120m Höhe hat man einen fabelhaften Rundumblick, Restaurant sowie Aussichtsplattform (Eintritt 3 Euro) sind täglich geöffnet.
Tag 1 – 15.00 Uhr
Schlendert man vom Augustusplatz die Grimmaische Straße entlang, vorbei an der Nikolaikirche, die ebenfalls einen Blick wert ist, wird man schon bald auf einen großen Platz auf der rechten Seite, und alte barocke, wunderschöne Bauten auf der linken Seite aufmerksam – der Markt. Hier gibt es viel zu sehen und zu entdecken. Auch der Marktplatz selbst ist mit seinen etwa 10.000m² Fläche eine Attraktion. Der dort jährlich stattfindende Weihnachtsmarkt gilt als einer der traditionsreichsten und schönsten Europas. Der unterirdische Bahnhof ist außerdem ein wichtiger Haltepunkt des 2013 errichteten City-Tunnels. Auf der östlichen Seite des Platzes befindet sich das Stadtgeschichtliche Museum im Alten Rathaus, täglich (außer montags) 10-18 Uhr geöffnet. Direkt dahinter liegt der Naschmarkt mit der Alten Börse, dem Goethedenkmal und Löwenbrunnen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, direkt neben dem Zeitgeschichtlichen Forum der Stadt befindet sich der Eingang zu der Mädler Passage. Darunter zu finden ist Auerbachs Keller, ein Weinlokal mit langer Tradition. Berühmt wurde es vor allen Dingen durch Goethe, der während seines Studiums (1765-68) in Leipzig dort oft ein und aus ging und eine Szene in seinem weltberühmten Werk Faust 1 nach dem Weinkeller benannte. Doch die Geschichte des Lokals reicht sogar bis ins 16. Jhd. zurück. Seit seinem Entstehen wurden hier laut eigenen Angaben schon über 100 Millionen Gäste bewirtet. 90.000 Liter Wein werden jährlich ausgeschenkt. Es lohnt sich nicht nur wegen der guten Weine und Köstlichkeiten hier Rast zu machen, auch die Räumlichkeiten an sich sind ein echter Hingucker!
Tag 1 – 18.00 Uhr
Einen ereignisreichen Tag in Leipzig kann man besonders gut im Herzen der Stadt ausklingen lassen. Die traditionsreiche Altstadt lässt an manchen Ecken noch erahnen wie dicht bebaut die Stadt früher einmal war. Enge Gassen, barocke Fassaden, Kopfsteinpflaster – all das macht den besonderen Charme des Herzens der Stadt aus. So führt einen die westliche Seite des Marktplatzes direkt hinein ins bunte Treiben. Das Barfußgässchen ist als Gastronomiemeile bekannt und beliebt und es herrscht reges Treiben. 1996 von einem Dutzend Leipziger Gastronomen gegründet, reihen sich heute gutbürgerliche Restaurants an Szenekneipen, sodass für jeden Geschmack etwas Passendes dabei ist. Im Volksmund wird das Gässchen gerne „Drallewatsch“ genannt – ein ursächsisches Wort, das soviel bedeutet wie von Kneipe zu Kneipe zu schlendern und etwas zu erleben. Hier kann man, wie der Name also schon verrät, einen ereignisreichen Tag ausklingen lassen.
Tag 2 – 10.00 Uhr
Für Künstler und Kunstbegeisterte ist Leipzig eine absolute Traumstadt. Hier sind die Mieten noch klein, der Platz noch groß. Dass hier die Jungen und Kreativen leben, wird besonders am Rande des Stadtteils Lindenau deutlich. Die Leipziger Baumwollspinnerei, einst eine der größten ihrer Art, bietet heute mehr als 100 Künstlern, einigen Galerien, gastronomischen Angeboten und gemeinnützigen Initiativen (wie in Halle 14) Platz sich zu entfalten. Das alternative Flair lockt viele Kunstbegeisterte aus aller Welt an.
Tag 2 – 14.00 Uhr
Mittagessen kann man im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Städten, in Leipzig auch hervorragend und abwechslungsreich vegan. Die Stadt ist bekannt für die vielen Cafés, Restaurants, Imbissstände und Supermärkte, die teils oder ausschließlich vegane Leckereien anbieten. Fußläufig vom Fockeberg erreichbar ist zum Beispiel das „Symbiose“ in der „Karli“ (Karl-Liebknecht-Straße). Täglich (außer Montag) geöffnet, Sonntags mit leckerem Brunch.
Tag 2 – 16.00 Uhr
Am Nachmittag geht es noch frisch gestärkt Richtung Osten (S1). Das Völkerschlachtdenkmal („Völki“) erinnert an die erste große Massenschlacht der Menschheitsgeschichte (1813) und ist Mahnmal für Völkerverständigung und Frieden.
Man kann nicht nur die wunderbare Aussicht von der Plattform des rund 91m hohen Denkmals genießen, nachdem man die 500 Stufen bezwungen hat, sondern Geschichte spüren und den Ort entdecken, an dem Napoleon kapitulierte. Im Inneren der Kuppel sind die vier Tugenden (Tapferkeit, Glaubensstärke, Opferbereitschaft und Volkskraft) der deutschen Soldaten in den Befreiungskriegen dargestellt, in Form fast 10m hoher Statuen der Totenwächter. Geschichte zum erleben und anfassen. Der kleine See vor dem Völkerschlachtdenkmal, wird „See der Tränen“ genannt – im Gedenken an all die gefallenen Soldaten und die vergossenen Tränen.
Tag 2 – 19.00 Uhr
Eine der bekanntesten und beliebtesten Kneipenmeilen Leipzigs ist zweifellos die Karli. Die Karl-Liebknecht-Straße im Stadtteil Connewitz ist besonders unter den Studenten beliebt. Hier gibt es unzählige Angebote an Restaurants (auch viele vegan) und Bars, Kneipen und Konzertvenues – kurz gesagt „the place to be“ für einen unvergesslichen Abend.
Am Connewitzer Kreuz ist auch das Werk 2 zu finden, ein Zentrum der Kultur mit häufigen Liveauftritten von deutschen und internationalen Künstlern. Hier ist fast jeden Abend etwas los. Ein Blick auf die Website lohnt sich, auch reservieren sollte man rechtzeitig.
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