Isabell, Distribution

Wir haben ein Interview mit Isabell geführt, die kürzlich zur Head of Distribution, Data & Payment Solutions bei MEININGER Hotels. befördert wurde.  Sie spricht über ihren beruflichen Werdegang, ihre Leidenschaft für die Hotellerie und darüber, wie sie die Zukunft des Hotelvertriebs sowohl bei MEININGER als auch als Fachvorstand Distribution der HSMA Deutschland e.V. mitgestaltet.  

Portrait von Isabell, Head of Distribution, Data & Payment Solutions bei MEININGER Hotels
Isabell, Head of Distribution, Data & Payment Solutions bei MEININGER Hotels

Hey Isabell, du bist jetzt seit fast 14 Jahren bei MEININGER – kannst du uns mal mit an den Anfang zurücknehmen? Wie hat deine Reise begonnen? 

Mein Bewerbungsgespräch bei MEININGER hatte ich 2011, damals als Azubi für Hotel- und Tourismusmanagement. Ich glaube, zu dem Zeitpunkt hatten wir gerade mal sechs Hotels geöffnet und ein kleines Büro am Gleisdreieck. Mich haben sofort die freundlichen Menschen, die lockere Start-up-Atmosphäre und natürlich das Produkt begeistert. Ich habe dann im Kundenservice, also im Service Center, angefangen. Nach meiner Ausbildung bin ich ins Group Sales-Team gewechselt. Ich habe relativ schnell gemerkt, dass ich noch mehr lernen wollte. Daher habe ich zusammen mit MEININGER ein duales Studium begonnen.

Dabei war ich jeweils drei Monate an der Uni und sammelte dann in verschiedenen Abteilungen des Unternehmens praktische Erfahrungen, bevor es wieder zurück zur Uni ging. Nach drei Jahren hatte ich meinen Bachelor in der Tasche und war zu dem Zeitpunkt bereits im Revenue Management tätig. Besonders der Bereich Distribution hat mich von Anfang an begeistert, und als Steffi (Senior Director Revenue & Distribution) mir dann den Job als Distribution Coordinator angeboten hat, habe ich sofort zugesagt. Jetzt, fast acht Jahre später, habe ich das Glück, mehr Verantwortung und neue Bereiche übernehmen zu dürfen. Inzwischen arbeite ich als Head of Distribution, Data & Payment Solutions. 

Was hat dich ursprünglich zur Hotellerie gezogen, und warum war MEININGER damals die richtige Wahl für dich? 

Lustigerweise war MEININGER das einzige Vorstellungsgespräch, das ich in dieser Branche geführt habe. Die Idee, einen Blick hinter die Kulissen eines Hotels zu werfen und zu verstehen, wie alles miteinander verknüpft ist, fand ich sehr spannend. Da ich schon immer gerne gereist bin und verschiedene Unterkünfte ausprobiert habe, war es interessant zu sehen, wie sich ein neues Hotel-Hostel-Hybrid auf dem Markt etabliert und in verschiedenen Märkten wächst. Zudem wusste ich, dass ich hier viele verschiedene Bereiche kennenlernen würde, um die Zusammenhänge im Unternehmen zu verstehen und herauszufinden, in welcher Abteilung ich mir meine zukünftige Tätigkeit vorstellen könnte. 

Während deiner Ausbildung und des dualen Studiums hast du in verschiedenen Abteilungen gearbeitet. Was hast du aus dieser Zeit mitgenommen? Gab es eine Person, die dich besonders inspiriert hat? 

Ich denke, das größte Learning war, dass man nie aufhören sollte zu lernen. Ich konnte viele wichtige Aufgaben in verschiedenen Abteilungen ausprobieren, was mir geholfen hat, zu verstehen, wie alles miteinander verbunden ist. So lernt man, die Menschen und ihre Bedürfnisse besser zu erkennen, geduldig und einfühlsam zu sein und das Gesamtbild im Blick zu behalten. Aber ich habe auch gelernt, meine eigenen Bedürfnisse, Ideen und Vorschläge zu äußern. Ich finde das wichtig, um zur Unternehmensvision beizutragen und persönliches Wachstum zu fördern. 

Es gab viele Menschen, die mich inspiriert haben, mich weiterzuentwickeln, aber ich glaube, ich bin aus einem bestimmten Grund bei Revenue und Steffi geblieben. 😊 Wir kennen uns schon sehr lange und wir konnten beide sehen, wie wir uns im Laufe der Jahre entwickelt haben. Ich halte Steffi für eine hervorragende Führungskraft. Sie geht mit gutem Beispiel voran und hat die richtigen Fähigkeiten, einfühlsam, aber auch direkt zu sein, wenn es nötig ist. Das hat mich sehr inspiriert, vor allem als es darum ging, später Personalverantwortung zu übernehmen. 

Acht Jahre im Revenue & Distribution Team—das ist wirklich beeindruckend! Wie hast du erkannt, dass dies dein Fachgebiet ist? Gab es dabei bestimmte „Aha“-Momente? 

Mir gefiel sofort die Kombination aus technischem Fachwissen und dem Kontakt zu unseren Online-Vertriebspartnern. Ich fand es auch sehr interessant, beim Aufbau des Vertriebsbereichs zu helfen, da viele der Aufgaben zuvor von den Revenue Managern unserer Hotels erledigt wurden. Den Vertrieb ganzheitlich zu gestalten, Berichte zu entwickeln und Vereinbarungen zu verhandeln—das macht mir viel Spaß. Außerdem ist kein Tag wie der andere: Die Online-Welt entwickelt sich ständig weiter, sodass man nie aufhört, neue Tools, Funktionen oder Kanäle zu entdecken. Steffi hat mich dann mit der HSMA-Community bekannt gemacht, was ein weiterer „Aha“-Moment war. Hier treffe ich viele Menschen, die sich für das Thema Hotellerie begeistern, und der Austausch macht die Arbeit noch angenehmer. 

Du hast das Distribution-Team über die Jahre mitaufgebaut. Kannst du deine Hauptaufgaben so erklären, dass ein 6-Jähriger sie versteht? Und was die Zukunft betrifft, worauf freust du dich am meisten? 

Ich denke, heutzutage ist das leichter, da Kinder schon früh mit Technologie umgehen, aber ich versuche es mal 😀: Ich stelle unsere Hotels ins Internet, damit deine Mama und dein Papa bei uns buchen und ihren nächsten Urlaub bei uns verbringen können. Ich sorge dafür, dass ihre Reservierung bei uns ankommt, damit wir sicherstellen können, dass alles für ihren Aufenthalt perfekt ist. Dann schaue ich mir ganz viele Zahlen an, um zu sehen, woher all diese Reservierungen kommen und was wir tun können, um noch mehr Gäste zu erreichen. Macht das irgendwie Sinn? 😀 

In der Zukunft freue ich mich sehr auf die Entwicklungen in unserem Unternehmen. Ich denke, wir haben bereits große Fortschritte in Bezug auf Tools und automatisierte Prozesse gemacht, aber es gibt noch viel zu tun, und ich freue mich, einen Beitrag dazu zu leisten. Und natürlich bin ich super gespannt auf die neuen Eröffnungen. Edinburgh stand schon mindestens 10 Jahre auf meiner Wunschliste, also bin ich total aufgeregt, dass es endlich passiert.  

Du bist auch außerhalb von MEININGER aktiv—als Vorsitzende des HSMA Distribution Expert Circle und als häufige Rednerin. Wie bist du ursprünglich in die HSMA eingetreten? (Erkläre gerne kurz, was die HSMA ist, falls jemand noch nicht davon gehört hat!) 

Die HSMA steht für die Hotel Sales and Marketing Association. Sie hat derzeit über 1600 Mitglieder aus Hotels, Hoteltechnologie und Branchenberatern. Ihr Ziel ist es, Menschen aus der Branche zusammenzubringen, um ihr Wissen auszutauschen, die Öffentlichkeit über aktuelle Nachrichten aus der Hotelbranche zu informieren und Menschen in verschiedenen Bereichen weiterzubilden. Es gibt neun Expert Circles, die ehrenamtlich für die HSMA arbeiten, darunter Revenue, Distribution, E-Commerce, Marketing, Technologie, Nachhaltigkeit, HR und mehr. Steffi hat mich damals in die HSMA mitgenommen, da sie bereits Mitglied im Revenue Expert Circle war. Wir gingen zu einer Networking-Veranstaltung, und ich wurde dem Distribution Expert Circle vorgestellt.

Nach einer Weile wurde ich gefragt, bei einigen Veranstaltungen über Distribution und später auch über Zahlungsthemen zu sprechen. Seit letztem Jahr habe ich die Ehre, den Distribution Circle zu leiten und eng mit diesen großartigen Menschen zusammenzuarbeiten. Es macht viel Spaß, sich mit klugen Menschen auszutauschen und gemeinsam Artikel zu veröffentlichen, um Wissen einer breiteren Gemeinschaft zugänglich zu machen. 

Wie unterscheiden sich deine Rollen bei MEININGER und der HSMA, und wo überschneiden sie sich? Kannst du Erkenntnisse aus der einen Rolle auf die andere anwenden? 

Bei meiner Arbeit bei MEININGER sollte immer die Unternehmensstrategie und die Ziele von MEININGER Priorität haben. Ich könnte keine Einblicke mit der breiten Öffentlichkeit teilen, wenn es um Verhandlungen auf Unternehmensebene geht oder um Daten, die wir nicht nach außen weitergeben dürfen. Bei der HSMA hingegen können wir als Team Meinungen zu bestimmten Entwicklungen in der Branche austauschen, Vor- und Nachteile bei der Auswahl von Tools und Plattformen und Wissen zu alltäglichen Fragen in unserem Bereich teilen. Das können wir neutral unter dem HSMA-Dach tun, was großartig ist, weil hier Fakten und Neuigkeiten auf eine klare, informative und objektive Weise diskutiert werden. 

Die beiden Rollen überschneiden sich, wenn es große Veränderungen in der Branche gibt: ob es eine Krise wie Covid oder neue Vorschriften für eine große OTA (Online Travel Agency) in Europa sind – fast alle Hotels sind betroffen. Mit der HSMA können wir dann Best Practices austauschen und uns bei neuen Regeln helfen. Auch wenn wir im Alltag oft Konkurrenten sind, wenn es darum geht, wer die Gästebuchung erhält, sind wir im Hintergrund eine große Familie, die sich gegenseitig unterstützt—und das liebe ich. 

Welchen Rat würdest du Kolleg:innen geben, die sich für eine Vernetzung oder ein Engagement in Branchenverbänden interessieren? 

MEININGER ist Mitglied der HSMA. Wenn du Interesse hast, an einer der Veranstaltungen teilzunehmen, melde dich gerne bei mir und ich stelle einen Kontakt her. Neben mir sind auch Steffi und Silvia (Sustainability Managerin) stark in der HSMA engagiert, also tauschen wir uns jederzeit gerne aus. Ansonsten: Hab keine Angst, einfach zu diesen Veranstaltungen oder Verbänden zu gehen—es gibt immer mindestens eine Person, die du kennst 😊. 

Als Hospitality-Expertin, fällt es dir schwer, beim Reisen den Branchen-Mindset abzulegen, oder nimmst du automatisch Aspekte wahr, die verbessert oder nachgeahmt werden könnten? 

Die meisten sagen ja, dass Hotelgäste aus der Branche die schlimmsten Gäste sind. 😀 Vielleicht stimmt das ein bisschen, weil wir eben mehr fragen und neugieriger sind, wie bei anderen alles läuft. Ich erwische mich manchmal beim Check-in, dass ich wissen will, welches Property-Management-System sie nutzen oder wie das mit den Zahlungen funktioniert. Die Neugier kann man einfach nicht abschalten. Aber ansonsten bin ich beim Reisen ziemlich entspannt und vergleiche nicht so gerne – ich will die Erfahrung einfach genießen. 

Was motiviert dich nach so vielen Jahren bei MEININGER, und was begeistert dich weiterhin an der Arbeit in der Hotellerie? 

Es wird nie langweilig! Sobald man einen Meilenstein oder ein Projekt abgeschlossen hat, stehen schon die nächsten vor der Tür. In der Regel muss man sein Wissen stetig erweitern und neue Möglichkeiten ausloten, und das ist es, was mich antreibt. Ich glaube nicht, dass ich in der Lage bin, „stillzustehen“, und da diese Branche und MEININGER als solche so voller Bewegung sind, ist das perfekt für mich.😊 Und nicht zu vergessen: all die großartigen Menschen, die hier arbeiten. Ohne tolle Kolleg:innen würde es nicht so viel Spaß machen, das ist sicher. 

Wenn du für einen Tag den Job tauschen könntest, welcher wäre dasund warum? 

Ich wäre gerne für einen Tag Juristin! 😀 Es mag ungewöhnlich klingen, aber ich finde es faszinierend, wie man über geschriebene Gesetze und Regelungen diskutieren und argumentieren kann. In meinem Job gehören Verhandlungen und Diskussionen über Vereinbarungen zum Alltag und ich bewundere unsere juristischen Kolleg:innen, die sehr eloquent Vertragsklauseln besprechen und auch schwierige Gespräche souverän führen können. Außerhalb von MEININGER Hotels würde ich gerne mal einen Tag bei der IHA (Hotelverband Deutschland) verbringen. Diese Organisation leistet großartige Arbeit, indem sie europäische Regelungen für große Marktteilnehmer wie Booking.com und Google diskutiert und verhandelt. Vielleicht kann ich dort ja mal für eine Woche ein Praktikum machen. 😊 

Danke, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast, Isabell! 

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