Sebastian ist Head of Projects im Change & Technology Department bei MEININGER Hotels und gleichzeitig Vater von drei Kindern. Im Interview erzählt er, worum es in seinem Bereich geht und wie er es schafft, Arbeit und Familienleben unter einen Hut zu bringen. Außerdem gibt er spannende Einblicke, wie die Vaterschaft seine Arbeitsweise geprägt hat und warum Flexibilität sowie ein empathisches Team für ihn den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Kannst du uns ein bisschen über deinen beruflichen Hintergrund erzählen und wie du zu MEININGER Hotels gekommen bist?
Ich habe 2010 bei MEININGER angefangen, kurz nachdem ich nach meiner Ausbildung wieder nach Berlin gezogen war. Zu dieser Zeit habe ich nach einem Job im Hotel gesucht und bin dann als Rezeptionist bei MEININGER gestartet. Seitdem hat sich viel getan: Ich habe fast jedes Jahr die Position gewechselt und war auch ein paar Jahre als Hotelmanager in Berlin und Österreich tätig, bevor ich dann ins Headquarter gewechselt bin.
Was hat dein Interesse an Change & Technology geweckt, und wie hat dich dein beruflicher Weg dorthin gefĂĽhrt?
Damals suchte MEININGER jemanden mit Erfahrung in betrieblichen Abläufen für die Umstellung auf ein neues Hotelsystem. Die Aufgabe bestand darin, die bestehenden Arbeitsprozesse auf das neue System zu übertragen und sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden anschließend wissen, wie sie damit arbeiten. Deshalb war ich sowohl für das Umstellungsprojekt als auch für die Schulungen zuständig. Dass das Ganze dem Bereich Change & Technology zugeordnet wurde, war reiner Zufall.
Ungefähr im Jahr 2018, als MEININGER Hotels sein Projektmanagement weiter ausbaute, habe ich meine Chance gesehen, meine Karriere weiterzuentwickeln und gleichzeitig durch familiäre Verpflichtungen eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen. Seitdem arbeite ich als Projektmanager und bin mittlerweile Head of Projects.
Wie sieht dein Arbeitsalltag als Head of Projects aus?
Im Wesentlichen unterstützen mein Team und ich alle Abteilungen dabei, ihre Ideen und (damit zusammenhängenden) notwendigen Veränderungen erfolgreich zu realisieren. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass wir dem Marketing-Team bei der Einführung neuer Software helfen, mit der HR-Abteilung zusammenarbeiten, um alle Daten in einem einzigen System zu bündeln, oder das Departement für Gruppen dabei unterstützen, Gruppenbuchungen direkt über unsere Website zu ermöglichen. Unsere Aufgabe ist es, den genauen Bedarf zu erkennen, klare Ziele zu definieren und die Umsetzung sorgfältig zu planen und zu koordinieren. Als Head of Projects behalte ich den Überblick über alle laufenden und geplanten Initiativen, fungiere als zentrale Anlaufstelle und sorge dafür, dass mein Team sich voll und ganz auf die Umsetzung konzentrieren kann, ohne von überflüssigen Aufgaben abgelenkt zu werden.
Du bist Vater—wie viele Kinder hast du? Wie sieht ein typischer Tag für dich aus, wenn du Arbeit und Familienleben miteinander vereinbaren musst?
Ich habe 3 Kinder, daher sind unsere Tage natürlich ziemlich stressig. Unser Wecker klingelt morgens schon sehr früh, nach dem Aufstehen und Frühstück geht es direkt in den Kindergarten. Die Nachmittage sind entsprechend auch voll: Ein Elternteil verbringt den Nachmittag mit den Kindern, der andere arbeitet länger. An den Tagen, an denen ich früher Feierabend habe, erledige ich abends meist noch ein oder zwei Dinge vom Sofa aus, wenn die Kinder schlafen.
Was sind die größten Herausforderungen, denen du als berufstätiges Elternteil begegnest und wie gehst du damit um? Gibt es Routinen oder Gewohnheiten, die dir helfen?
In einer Partnerschaft bedeutet es vor allem, die Bedürfnisse beider Seiten in Einklang zu bringen. Vor den Kindern hatte die Arbeit oft Vorrang, unabhängig von den meinen Bedürfnissen oder denen meiner Partnerin: wenn man länger arbeiten musste, hat man einfach länger gearbeitet. Jetzt müssen wir gemeinsam Prioritäten setzen und die Dringlichkeit von Aufgaben aushandeln. Angenommen, eines der drei Kinder ist krank: Wer kümmert sich darum? Wer kann derzeit leichter beruflich kürzertreten? Wer hat gerade Aufgaben, die dringend sind und nicht verschoben werden können? Das ist wahrscheinlich der schwierigste Teil.
Wie teilt ihr euch die Aufgaben zu Hause auf—habt ihr ein System, das für euch gut funktioniert?
Wir haben ein klares System für das Bringen, Abholen und die Nachmittagsbetreuung der Kinder. Es ist jede Woche gleich, was die Planung erleichtert. Für alles andere haben wir eine Art Hands-on-Mentalität: Nicht viel reden, einfach machen. Das funktioniert bei uns, da wir uns sehr gut kennen und aufeinander verlassen können.
Welchen Rat würdest du anderen berufstätigen Eltern geben, die mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen?
Das ist schwer zu beantworten. Ich denke, jedes Paar muss seinen eigenen Weg finden. Und manche Zeiten sind einfach schwer, da gibt es keine gute Lösung. Es ist wie der unschöne Weg zum Bahnhof: Man hat keine andere Wahl, man muss dorthin gehen, wenn man irgendwohin kommen will. Was mir hilft, ist früh in den Tag zu starten. Wenn ich dran bin, mich um die Kinder zu kümmern, dann konzentriere ich mich voll und ganz auf sie. Früher habe ich versucht, nebenbei Dinge zu erledigen. Aber das hat mich nur frustriert, weil ich mich überhaupt nicht mehr konzentrieren konnte. Ich investiere lieber effektiv Zeit, wenn die Kinder schlafen.
Hast du das Gefühl, dass berufstätige Väter anders wahrgenommen werden als berufstätige Mütter—am Arbeitsplatz und/oder darüber hinaus?
Natürlich werden sie das. Berufstätige Väter haben viel mehr Vorteile als Frauen. Niemand denkt sich bei der Einstellung: „Oh, der Mann hat Kinder, wie oft wird er wohl fehlen?” Ganz im Gegenteil, Männer werden dafür gefeiert, wenn sie sich um die Kids zu kümmern. Da heißt es dann, sie sind modern und engagiert. Und das ist nicht nur bei der Arbeit so, sondern überall. Ich werde ständig darauf angesprochen, wenn ich allein mit meinen Kindern unterwegs bin.
Frauen hingegen haben oft mit der Wahrnehmung zu kämpfen, als weniger kompetent angesehen zu werden, nur weil sie Mütter sind. Insgesamt ist das Leben als berufstätiger Vater oft einfacher als das einer berufstätigen Mutter. Wenn ich ohne meine Frau mit meinen Kindern Zug fahre, fällt das definitiv auf. „Wow, ein Vater reist alleine mit seinen drei Kindern.” Ich denke nicht, dass eine Frau in einer ähnlichen Situation genauso wahrgenommen wird. Interessanterweise sind es aber häufig Frauen, die den Vätern dafür Anerkennung zollen.
Inwiefern trägt dein Team bei MEININGER dazu bei, deine Work-Life-Balance zu fördern? Wie unterstützt MEININGER Hotels Mitarbeitende mit Kindern?
In unserem Team haben alle viel Freiraum—wir arbeiten eigenverantwortlich und flexibel. Wir achten auf die individuellen Bedürfnisse und vertrauen einander. Das schafft eine entspannte und offene Atmosphäre, in der wir gleichzeitig sehr effektiv sind. Das gibt mir vor allem die Flexibilität, die ich bereits erwähnt habe. Ohne sie müsste ich meine Arbeitszeit reduzieren, was ich nicht möchte. MEININGER und mein Team helfen mir, meine Arbeit, die ich sehr gerne mache, dann zu erledigen, wenn ich die nötige Zeit habe, mich darauf zu konzentrieren.
Haben deine Erfahrungen als Vater deine Einstellung zur Arbeit oder zu Führungsaufgaben verändert?
Oh ja, die hat sich definitiv verändert. Die Arbeit ist für mich mittlerweile ein notwendiger Ausgleich geworden. Es tut gut, den Computer einzuschalten und in eine „andere Welt” außerhalb der Familie einzutauchen. Gleichzeitig hat mir das auch geholfen, eine gesunde Distanz zu gewinnen und meine frühere Verbissenheit abzulegen. Ich habe das Gefühl, dass ich Dinge klarer sehe und objektiver beurteilen kann. Seitdem verspüre ich eine innere Ruhe, die ich vorher nicht kannte. Ich kann Herausforderungen, die durch Hindernisse im Job oder schwierige Personen entstehen, besser analysieren und als Führungskraft gezielter angehen.
Was macht MEININGER Hotels deiner Meinung nach zu einem guten Arbeitsplatz, nicht nur fĂĽr Eltern, sondern auch fĂĽr alle anderen Mitarbeitenden?
Ich denke, wir haben ein sehr gutes zwischenmenschliches Verhältnis. Die Zusammenarbeit innerhalb der Teams funktioniert gut, und ich glaube, die Mehrheit der Mitarbeitenden fühlt sich sehr wohl. Wir sind super vielfältig und kommen aus der ganzen Welt. Im Change & Technology Team bin ich zum Beispiel die einzige von 17 Personen, die in Deutschland geboren wurde.
Worauf bist du am meisten stolz, sowohl in deiner Rolle bei MEININGER Hotels als auch als Vater?
Ich bin überzeugt, dass mein Team bei MEININGER einen großen Unterschied macht. Wir helfen dabei, Dinge umzusetzen, die früher ein großes Problem oder pures Chaos gewesen wären. Dabei unterstützen wir andere Abteilungen, ohne selbst einen direkten Vorteil daraus zu ziehen. Wir helfen ihnen zunächst dabei, herauszufinden, was sie überhaupt wollen—und dann natürlich auch bei der Durchführung. Mit meinen Kindern ist es irgendwie ganz ähnlich. Ich versuche, ihnen dabei zu helfen, ihre Wünsche zu erkennen und sie dann Wirklichkeit werden zu lassen. Und so kitschig es auch klingen mag: Ich bin einfach stolz auf alles, was meine Kinder tun.
Danke, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast, Sebastian!
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